Die Landschaft Schlesiens bietet eine große Vielzahl an Belegen zur Naturgeschichte. Der geologische Teil zeigt in einer Kurzfassung die älteste Geschichte und die geologische Entwicklung unseres Planeten anhand von Exponaten aus Schlesien und Nordmähren. Aus geologischer Sicht ist das ein sehr mannigfaltiges Gebiet, weil sich hier zwei unterschiedliche geologische Einheiten – das Böhmische Massiv und das Karpatensystem – berühren. Im Oberkarbon (Pennsylvanium) entstand das oberschlesische Becken mit der Steinkohlenlagerstätte – dem Revier Ostrava-Karviná (Ostrau-Karwin).
Schlesien ist der wichtigste Bereich der Quartärvereisung in der Tschechischen Republik. Bedeutsam sind zudem schlesische Vulkane aus dem Zeitraum der Schnittstelle von Tertiär und Quartär, wie beispielsweise Velký Roudný (Alter Rautenberg), Uhlířský vrch (Köhler Berg), Mezina (Messendorf) und Bílčice (Heidenpiltsch). An den paläontologischen Versteinerungen zeigt sich die Entwicklung von Pflanzen und Tieren auf unserem Gebiet vom Paläozoikum bis zum Quartär. Neben Karbonschichten sind in der Fauna und Flora besonders reichhaltig mesozoische Sedimente vorhanden, die am besten im Gebirgsland der Mährisch Schlesischen Beskiden erhalten sind, die sich als Bestandteil des Karpatensystems im Tertiär ausgefaltet haben.
Besonders bedeutsam und reich an Tierfossilien sind die einzigartigen Kalksteine bei Štramberk (Strahlenberg), die durch die Anlagerung von Meerestierhüllen entstanden sind. Der Korallenfels bei Štramberk (Strahlenberg) gehört zu den reichhaltigsten paläontologischen Fundstätten in der Tschechischen Republik. Die letzte Tertiärüberschwemmung erfasste auch das Gebiet um Opava (Troppau) und Hlučín (Hultschin) und bildete hier Gipslagerstätten mit einer äußerst beachtenswerten Fauna und Flora (beispielsweise der Ort Kobeřice/Köberwitz, wo sich die einzige abgebaute Gipslagerstätte auf unserem Gebiet befindet).
Im botanischen Teil werden Exemplare von Moosen, Flechten und Pilzen in Kombination mit einem Herbarium der wichtigsten Vertreter der Pflanzenfamilien präsentiert, wobei sich dieser Teil auf botanisch interessante Schutzgebiete (Nationales Naturreservat Velká Kotlina, Nationales Naturreservat Praděd, Nationales Naturreservat Mionší, Nationales Naturreservat Radhošť usw.), Endemiten und Relikte Schlesiens und Nordmährens konzentriert. Im zoologischen Teil der Dauerausstellung liegt der Schwerpunkt vor allem bei den Arten, die in Schlesien leben. Entsprechend den Entwicklungsstadien reicht sie von den einfachsten Formen einzelliger Tiere über Weichtiere, Gliederfüßer bis hin zu Wirbeltieren.
Letzte Aktualisierung des Artikels: 30.07.2012
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