Die Besucher sollten das Gefühl bekommen, als ob sie eine lebende Enzyklopädie durchblättern würden. Die Konzeption reagiert kritisch auf die vorangegangenen Dauerausstellungen aus den Jahren 1955 und 1981, die bestrebt waren, durch die Anwendung des Entwicklungs- und Fachprinzips das Phänomen der schlesischen Region, gegebenenfalls auch der Region Ostrava (Ostrau), „wissenschaftlich“ zu erfassen.
Die neue Konzeption geht vom anthropologischen Zugang aus. Im Unterschied zu den wissenschaftlichen (fachlichen) Konstrukten (beispielsweise Ethnografie, Archäologie, Kunstgeschichte) legte er dem Zuschauer eine kompakte Darstellung des Umfelds und seines Erlebens vor. So werden grundlegende Siedlungstypen vorgestellt (Stichwort: Stadt und Dorf), die Produktions- und Konsumtätigkeit erwähnt, die vom materiellen Reichtum des Landes abhängig war (Stichworte: Schiefer, Keramik, Bergbau, Textil, Glas, Landschaft, Wald), bildhafte Vorstellungen nähergebracht, die mit dem menschlichen Leben und dem Tod zusammenhängen (Stichworte: Allegorie, Andenken, Tod), und auch das künstlerische Schaffen als höchste kulturelle Instanz und die geistigen Traditionen, beide in regionalen Spezifizierungen, werden nicht außer acht gelassen (Stichworte: Kirche, Orgel). Die Kultur wird als Bestandteil der Kommunikation zwischen den Menschen (Stichworte: Sprache, Theater) auch im Sinne zivilisatorischer Standards (Stichworte: Kommunikation, Handel, Wohnen) wahrgenommen. Nähergebracht werden auch Begriffe, die mit dem Bewusstsein über die Geschichte und ihren regionalen Spezifizierungen zusammenhängen (Stichworte: Schlesien, Frieden).
Letzte Aktualisierung des Artikels: 30.07.2012
Den gesamten Artikel ausdrucken